Franziskushaus

© Angelika Feldes, 10.3.2021

Gebäudeteil an der Angerstraße: 1951 erbaut als erstes Altersheim im Landkreis. Nach dem Bau des Altersheim St. Josef 1989 wurde das Altersheim aufgegeben und erhielt eine andere öffentliche Nutzung als Musikschule, Jugendreferat und Psychologische Beratungsstelle. Der Name leitet sich ab von den Schwestern aus dem Franziskanerinnenkloster Reute, die das Altersheim betreut hatten. Die Wandmalerei an der Fassade stellt den Hl. Christopherus dar. Sie wurde von dem Künstler Alfred Vollmar entworfen, von dem auch die Bemalung der Kreuzwegstationen am Dreifaltigkeitsberg stammt.

Gebäudeteil am Franziskusweg: An der linken Seite des ehemaligen Altersheims liegt rechtwinklig ein Flügel des Gebäudes am Franziskusweg. Der Weg hießt früher Krankenhausstraße und führte zum 1971 abgebrochenen Bezirkskrankenhaus. Dieser Gebäudeteil ist älter und geht auf die im Volksmund so genannte „Totenmühle“ zurück. Der Name der Mühle leitet sich durch die Lage in unmittelbarer Nähe zum Friedhof ab. Sie soll nach Helmut Brehm mit der Verena-Mühle identisch sein, an anderer Stelle wird die Mühle als ehemalige Lochmühle bezeichnet, deren Mahlgang vom Lochmühlebach, der von Hausen ob Verena herunterkam, angetrieben wurde. Der Bach wurde in einem Weiher aufgestaut und von dort zur Mühle geleitet. Offenbar diente der nach Aufgabe der Mühle abgegangene Weiher im Sommer den Buben auch als Freibad. Auf einer alten Darstellung ist der Weiher deutlich zu erkennen.

Der Mahlgang wurde nach Aufgabe der Mühle abgebrochen, der verbleibende Teil von der Stadt als Armenhaus betrieben. 1951, nach dem Bau des Altersheims an der Angerstraße, wurde der noch bestehende Teil der Mühle renoviert, dort wohnten die Schwestern aus Reute („Schwesternhaus“). Später wurden hier von der Stadt Obdachlosenwohnungen ausgebaut. Dieser Teil war nach einem Brand im April 2019 nicht mehr bewohnbar und wurde im März 2021 abgebrochen.

Quellen: Stadtchronik, S. 312, Schriftstück Helmut Brehm 28.11.2003, undatierter Zeitungsartikel / Archiv Gewerbemuseum: „Gebäude“, Heuberger Bote 6.3.2021.