Am 22. August 1828 erfüllte sich für den Marktflecken Spaichingen ein lang gehegtes Anliegen: sich endlich offiziell „Stadt Spaichingen“ nennen zu dürfen. Schon einige Jahrzehnte vorher verstand man sich als Stadt und berief sich auf eine mündliche Zusage des damaligen württembergischen Königs Friedrich I, der – so will es die Legende – diese auf der Durchreise durch Spaichingen gemacht haben soll, und der irgendwann zwischen 1813 und 1815 ein offizielles Prädikat gefolgt sei. Doch weder für die Legende noch für das Prädikat gab es je einen schriftlichen Nachweis. Der Gemeinderat unter dem damaligen Stadtschultheißen Adolph Dietter bemühte sich mit Schreiben vom 13. Mai 1828 um Anerkennung des Stadtprädikats. Da aus Sicht des Königs dagegen nichts einzuwenden war, unterzeichnete er am 22.8.1828 die Urkunde, die nun Spaichingen nachweislich erlaubte, sich Stadt zu nennen. 1978 wurde mit reger Beteiligung der Vereine und der Bevölkerung ein großes Stadtfest anlässlich 150 Jahre Stadtprädikat gefeiert. Foto: Adolph Dietter, Spaichinger Stadtschultheiß von 1827-1852 (siehe Stadtchronik Spaichingen).