Platz zwischen Hotel Kreuz und Marktplatz. Er befindet sich auf der Flur „Espan“ (auch Espach oder Aispe). Der Name weist auf eine am Ortsrand gelegene ehemals gemeindeeigene Flur zur Beweidung von Vieh und Geflügel hin, die auch für Feste und Spiele genutzt wurde. Die Flur war wesentlich größer als der heutige Kreuzplatz und reichte bis in die Alleenstraße. Der heutige Kreuzplatz war bis 1820 unbebaut und war der frühere Spaichinger Marktplatz, auf dem seit 1624 Vieh-, Krämer- und Wochenmärkte stattfanden. Auch der damalige Marktplatz war wesentlich größer und reichte die Hauptstraße entlang bis zur Einmündung Vorgasse. Das Gasthaus Kreuz wurde 1782 eröffnet. Es ist anzunehmen, dass die Namensgebung durch ein auf dem Platz bereits vorhandenes Kreuz erfolgte, eventuell in Zusammenhang mit der früheren Nutzung des Platzes als Richtplatz. Dort wurden noch bis Ende des 18. Jahrhunderts Menschen für Ihre Taten hingerichtet (z.B. für Kirchenraub und Kindsmord). An Stelle der heutigen Marktplatzapotheke erbaute der Mechaniker Josef Merkt 1830 ein Wohn- und Geschäftshaus, in dem später Apotheker Müller und dann Apotheker Keil eine Apotheke betrieben. An der Stelle des heutigen Kreuzes in der Mitte des Platzes stand vorher die 1740 von Küfer Johann Honer gestiftete St. Anna-Kapelle, die wegen Baufälligkeit 1830 abgerissen werden musste. Die darin befindliche St. Nepomuk-Statue erwarb Josef Merkt und stellte sie in eine Nische unter dem Giebel, wo sie bis zum Abbruch des Gebäudes 1972 stand (siehe Stichwort: Apotheke). An Stelle der St. Anna-Kapelle errichteten fromme Spaichinger Bürger nach 1830 eine Kreuzigungsgruppe. An deren Stelle wiederum wurde 1893 das heute noch auf dem Kreuzplatz befindliche Steinkreuz aufgestellt. Dieses wurde von der Witwe des damaligen Kreuz-Wirts und einigen anderen Spaichinger Frauen gestiftet. Zusammen mit der Aufstellung des Kreuzes wurden 1893 auch die vier Linden gepflanzt. Das Madonnen-Relief stammt von dem in Hofen geborenen und in München lebenden Bildhauer Christian Winker (1855-1933), das Kruzifix von Bildhauer Burry aus Rottweil. Der Kreuzplatz wurde 1991 durch den CDU-Ortsverband neu gestaltet und das Steinkreuz durch den Spaichinger Bildhauer Robert Fischer (+) originalgetreu nachgebildet. Den Boule-Platz errichtete der Jahrgang 1955 anlässlich seines 50er-Festes im Jahr 2005.