Adresse: Andreas-Hofer Straße 2 (vor 1933: Bergstraße). 1668 anstelle eines bei einem Großbrand zerstörten Hauses als Bauernhaus erbaut. 1895 durch den damaligen Dekan Michael Munz erworben, damit sich der Katholische Gesellenverein und andere katholische Vereine bzw. die katholische Jugend dort treffen können. Umbau von Scheune, Stall und Scheuer zu einem Saal im gleichen Jahr. Eingeweiht als „Katholisches Vereinshaus“ im November 1895. 1911 wurde als Träger des Vereinshauses der Katholische Vereinshaus Spaichingen e.V. gegründet. 1912 spendet Dekan Munz eine Volksbibliothek, 1916 wird ein Lichtspielapparat angeschafft, Filmvorführungen gab es durch die jeweiligen Hausmeister des Vereinshauses, die gleichzeitig auch Wirte der Wirtschaft waren. 1914 und 1932/1933 wurde das Vereinshaus jeweils umgebaut und erweitert. 1934 erwarb die Katholische Kirchenpflege das Vereinshaus samt der darauf liegenden Schulden, um das Haus vor dem Zugriff der Nationalsozialisten zu retten. Der Verein wurde 1934 aufgelöst. Über den Krieg wurde das Vereinshaus noch von katholischen Gruppen und für Religionsunterricht genutzt, aber zeitweise war der Saal durch eine Waffensammlung der Mauser-Werke belegt. Nach dem Krieg war in dem Gebäude das katholisches Gemeindehaus untergebracht. 1986 bot sich die Gelegenheit, ein neues Gemeindehaus (Edith-Stein-Haus) in unmittelbarer Nähe der Stadtpfarrkirche zu bauen, so dass man davon absah, das baufällig gewordene Vereinshaus aufwändig zu renovieren. Die Stadt Spaichingen erwarb damals zusammen mit dem alten Mesnerhaus (Hauptstraße) und der Mesnerscheuer auch das Katholische Vereinshaus. Im Saal wurde zunächst die Museums-Sammlung des Heimatvereins untergebracht, in den Räumen im Erdgeschoss das Büro der Museumsfachkräfte (zunächst Ulrike Stehle, später Angelika Feldes) und in weitren Räumen eine Asylantenfamilie. Das Gebäude wurde 1993 abgerissen, ein Spaichinger Bauunternehmen erstellte danach auf dem Platz ein Mehrfamilienhaus. (af / Infos: Stadtchronik Roland Weber, Foto: Peter Wedam).